Problemfall Schule

Problemfall Schule

Sarna Röser, Kolumne RND, Februar 2023

Unterrichtsstunden fallen aus, MINT-Fächer sind überfüllt, Gelder fehlen, Digitalisierung ist nur ein Wort und der Lehrkräftemangel verschärft sich immer weiter. All das gehört an deutschen Schulen zur bitteren Realität. Uns allen muss klar sein: So geht es nicht weiter!

Kinder und Jugendliche werden die Zukunft unseres Landes gestalten. Sie sind es, die in ein paar Jahren die politische Ausrichtung bestimmen. Die durch ihre Leistung unsere Wirtschaft und Gesellschaft am Laufen halten, die Renten bezahlen, Unternehmen grün-den, die einen Sozialstaat überhaupt erst ermöglichen. Wenn also die Schulbildung zur Nebensache wird, sieht es mit unserem Land schlecht aus.

Was also ist zu tun, damit Schule wieder Schule sein kann?

Zum einen muss es Lösungen für den Personalmangel geben. Bis 2035 fehlen jährlich rund 1600 Lehrkräfte. Das Beratergremium der Kultusministerkonferenz schlägt deshalb vor, dass Lehrer mehr arbeiten sollten. Empfohlen wird, dass Lehrkräfte aus dem Ruhe-stand geholt, Unterrichtsstunden erhöht, Auslandsabschlüsse leichter anerkannt werden und Teilzeitarbeit begrenzt wird. Diese Vorschläge sind durchaus diskussionswürdig, können aber nicht die einzige Lösung sein. Um diese zu sichern, ist es notwendig, dass Lehrer genug Zeit haben, sich auf die Unterrichtsgestaltung zu fokussieren. Sinnvoll wä-re es daher, wie in einem Unternehmen, nach Kompetenz zu differenzieren. Dafür bräuchte es an Schulen fest eingeplante Stellen für das Organisations-Management, Schulsozialarbeiter und Psychologen, dann haben Lehrer auch wieder mehr Zeit für ihre Kernkompetenz: Schüler unterrichten.

Zum anderen müssen Bildungsdefizite schleunigst behoben werden. Kinder zeigen erheb-liche Lernrückstände mit steigender Tendenz. Wenn der Staat die Schulpflicht vor-schreibt, muss er auch für einen guten Standard sorgen. Dafür braucht es eine Um-schichtung der Bildungsausgaben. Kurz gesagt, mehr Geld für Schulen, weniger für Uni-versitäten, da diese sich mehr über Studiengebühren finanzieren könnten. Außerdem müssen digitale Angebote ausgebaut werden. Auch die Praxisnähe im Schulsystem kommt noch immer zu kurz. Wir sollten Unternehmerbesuche integrieren, Kreativität, Resilienz, Erfindergeist, Mut und Risikobereitschaft lehren. Auch der richtige Umgang mit digitalen Medien und Coding sollten auf dem Lehrplan angeboten werden. Deutsch-land ist kein Rohstoffland. Unser Rohstoff ist unser Wissen - und in das sollten wir auch investieren!


 
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