Der Wirtschaft droht der freie Fall!

Der Wirtschaft droht der freie Fall!

Sarna Röser, Kolumne RND, September 2022

Nach zwei Jahren Pandemie gibt es für die Unternehmen in unserem Land keine Verschnaufpause. Lieferengpässe, Arbeitskräftemangel und die Kostenexplosion stellen unsere Betriebe auf eine harte Probe. Der deutschen Wirtschaft droht der freie Fall, und nicht alle Unternehmen werden den harten Aufprall überleben.

Mit allen möglichen Entlastungspaketen hat die Bundesregierung versucht gegen zu steuern, doch dabei den unternehmerischen Mittelstand sträflich vernachlässigt. Auch jetzt muten die Maßnahmen der Regierung halbherzig an. Und schlimmer: Die Bundesregierung verschärft die wirtschaftliche Krise gar noch. Drei Beispiele:
Beispiel 1: Größter Preistreiber der Inflation sind die Energiekosten. Doch anstatt dafür zu sorgen, dass alle Energiequellen vollumfänglich genutzt werden, um durch die Angebotsausweitung den Strompreis zu stabilisieren, werden AKWs und Kohlekraftwerke gar nicht oder zu spät ans Netz gelassen. Das steigert den Energiepreis zusätzlich! 
Beispiel 2: Der Fach- und Arbeitskräftemangel lähmt große Teile der Wirtschaft. Aktuell fehlen über eine halbe Million Fachkräfte und fast zwei Millionen weitere Arbeitskräfte. Die Bundesregierung ist sich des Problems durchaus bewusst, tut aber viel zu wenig. So müsste die Vereinbarkeit von Familie und Beruf gestärkt und Ältere und Menschen außerhalb des Arbeitsmarktes gezielt in den Arbeitsmarkt integriert werden. Stattdessen lädt das neue Bürgergeld dazu ein, sich sanktionslos auf Zahlungen des Staates zu verlassen. 
Damit wären wir bei Beispiel 3: Ein weiterer Inflationstreiber ist die zunehmende Verschuldung des Staates. Anstatt die Entlastungspakete zielgenau auf die am schwersten Betroffenen auszulegen, schüttet die Bundesregierung staatliche Leistungen wie das 9-Euro-Ticket mit der Gießkanne aus ohne ihren Nutzen beziffern zu können. Auch das neue Bürgergeld und die Erhöhung des Wohngeldes sind nicht etwa zeitlich auf die Energiekrise beschränkt, sondern auf Dauer ausgelegt – und das im Übrigen auch als Belastung für jeden Steuerzahler. 
Eine Wirtschaftlichkeitsprüfung wie in einem Unternehmen würde Deutschland in diesem ersten Jahr der selbst ernannten Fortschrittskoalition wohl kaum bestehen. Liebe Bundesregierung: Es ist höchste Zeit für einige Kurskorrekturen!


 
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